Juli oder November? Nienburg entscheidet sich für beides

Juli oder November? Nienburg entscheidet sich für beides

Am 16. Juli 2025 gibt sich der Nienburger Sommer weiterhin betont unentschlossen. Während der Kalender hartnäckig Juli behauptet, liefert das Wetter eine Vorstellung von November, nur ohne die festliche Beleuchtung. Statt Sonnencreme gibt es Dauerregen, statt Freibadfeeling die tägliche Frage, ob man das Auto schwimmend erreichen muss. Auf den Straßen spiegeln sich graue Wolken in jeder zweiten Pfütze, und die wenigen Passanten wirken wie wettergegerbte Gestalten aus einem britischen Krimi. Wer unterwegs ist, tut das mit klammen Ärmeln und der Hoffnung, dass wenigstens die Unterwäsche trocken bleibt. Die Stimmung liegt irgendwo zwischen Resignation und Zweckoptimismus und über allem schwebt der Gedanke, ob das mit dem Sommer nicht vielleicht doch nur ein Gerücht war.

15 Grad Außentemperatur sorgen dafür, dass niemand so recht weiß, ob er fröstelt oder sich bloß einbildet, dass es Sommer ist. Die Kleidung pendelt zwischen Übergangsjacke und innerer Kapitulation, während offene Sandalen nur noch von besonders unbeirrbaren Optimisten getragen werden. Auf Spielplätzen quietschen verlassene Schaukeln im Regen, und Biergärten bieten freien Blick auf leere Bänke mit nassen Sitzkissen. Wer draußen noch Kaffee trinkt, tut das nicht wegen der frischen Luft, sondern aus Trotz oder wegen vollgelaufener Keller. Die Weser fließt stumm an allem vorbei, als wolle sie sich nicht einmischen, obwohl sie längst dazugehört. Nur die Enten scheinen zufrieden, aber die sind für dieses Wetter schließlich gemacht.

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