Drei Tage Ausnahmezustand in Nienburg. Es wurde gefeiert, getanzt, gestaunt und geschwitzt. Menschenmassen strömten in die Innenstadt, Kinder liefen zwischen Bühnen und Buden umher, Erwachsene standen geduldig an den Getränkeständen. Nur die Wesertorbrücke blieb unberührt. Als Baustelle konsequent gesperrt, verweigerte sie jede Beteiligung. Während die Stadt sich selbst hochleben ließ, blieb sie einfach, wie sie war: mittendrin, aber nicht dabei.
Seit die Wesertorbrücke gesperrt ist, verwandelt sich der Weg in die Nienburger Innenstadt in einen Scooterausflug mit Abenteuerfaktor. Ein älterer Herr, der sonst entspannt über die kleine Fußgängerbrücke gerollt wäre, nimmt nun den Umweg über die verkehrsreiche Weserbrücke. Statt gemütlich an Enten vorbei, heißt es jetzt Ampeln zählen, Autos grüßen und Bordsteine testen. Alltag in Nienburg bedeutet derzeit Umleitung mit Ausblick.