Kurz vor der Nienburger Innenstadt hat ein neuer Kiosk eröffnet. Der Name: "Durstlöscher". Die Fassade ist wild besprüht, offenbar als Kunst gedacht. Der Gesamteindruck liegt irgendwo zwischen Abrisskante und gestalterischem Kurzschluss. Nur wenige Meter weiter hält bereits ein anderer Kiosk die Stellung. Ob sich das Angebot überschneidet, sei dahingestellt. Nötig war ein zweiter jedenfalls nicht. Mit Stadtbildpflege hat das Ganze eher wenig zu tun.
Sie stehen plötzlich vor der Tür, tragen Westen mit Aufdruck, wedeln mit Ausweisen und wollen angeblich nur helfen. Mal geht es um Strom, mal um Gas, mal um Glasfaser, Versicherung oder das bessere Handynetz. Was sie wirklich wollen: Daten, Vertrauen und am besten gleich eine Unterschrift. Wer nicht aufpasst, hat schneller einen neuen Vertrag als einen Kaffee auf dem Tisch. Deshalb gilt: kurz zuhören, nett nicken, Tür zu. Gespräch beendet. Mission gescheitert.
Die Sommerferien laufen, aber die Blitzer im Landkreis Nienburg bleiben im Dienst. Vom 14. bis 20. Juli 2025 sind sie wieder im Einsatz und halten Ausschau nach zu schnellen Fahrzeugen. Ob morgens auf dem Weg zur Arbeit oder nachmittags auf der Landstraße, die Kamera ist bereit. Wer zu sehr aufs Gas tritt, bekommt statt Urlaubsgrüßen ein Erinnerungsfoto vom Landkreis. Also lieber etwas langsamer fahren und entspannt ankommen, bevor das Blitzlicht zuschlägt.
Der Landkreis Nienburg knipst wieder drauflos und stellt sich vom 7. bis 13. Juli 2025 mit voller Blitzbereitschaft an Straßenränder und Ortsausgänge. Wer zu tief aufs Gaspedal tritt, wird prompt ins Fotoalbum der Verkehrsgeschichte aufgenommen. Die mobilen Einheiten sind einsatzbereit und lauern mit gezückter Kamera. Also besser bremsen statt posen, sonst wird aus der Spritztour ein teures Erinnerungsstück mit Behördenanschrift.
Ein Fest braucht Musik und das Altstadtfest in Nienburg hat jetzt sogar seinen eigenen Song: "Nienburg bebt!". Der Titel stammt von Tim Herbst, einem Nienburger Hobbyfilmer, der zusammen mit einer Künstlichen Intelligenz einen Schlager produziert hat, der mehr kann als nur laut sein. Zwischen Bratwurstduft und Plastikbecher-Romantik läuft ein Sound, der auffällt, ob man will oder nicht. Für die einen ein Hit, für die anderen ein Rätsel, aber ganz sicher nicht zu überhören.
Das Steinhuder Meer hat ein Problem: Das Wasser wird weniger, die Ideen dafür umso mehr. Während Boote schon bald auf Grund laufen könnten, denkt man offenbar über alternative Verkehrsmittel nach. Eine besonders kreative Lösung sorgt aktuell für Gesprächsstoff: Wattkutschen zur Insel Wilhelmstein. Was nach Nordsee klingt, könnte bald zur neuen Touristenattraktion in Niedersachsen werden, zumindest wenn der Pegel weiter fällt.
Immer mehr freiwillige Soldaten scheinen erst nach Dienstantritt zu merken, dass Uniform nicht nur fürs Gruppenfoto da ist. Aus anderen Kasernen heißt es, die Zahl der Verweigerungsanträge wächst spürbar. Der Dienst an der Waffe wird offenbar zunehmend zur Gewissensfrage, allerdings gern erst dann, wenn es Richtung NATO-Ostflanke geht. Wie sieht es eigentlich in der Clausewitz-Kaserne in Langendamm aus? Gibt es auch hier schon Uniformierte, die lieber den Antrag ausfüllen als den Rucksack packen?
In Nienburg sorgte ein E-Scooter-Fahrer für ein spektakuläres Verkehrschaos, das wohl als neue Form der "Kreiselkunst" durchgeht. Mit Alkohol und Drogen im Blut nahm der Mann Kurs auf die Verdener Landstraße und geriet mehrfach in den Gegenverkehr. Doch der Höhepunkt kam im Kreisverkehr unterhalb der B6 am Nordring, wo er den Verkehr mit einem waghalsigen Manöver aufmischte und zwar entgegen der Fahrtrichtung. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die das Abenteuer des mutigen Fahrers bestätigen können.
Zum 44. Mal treffen sich die Jugendfeuerwehren des Landkreises zum großen Zeltlager, diesmal in Marklohe. Rund 1300 Kinder und Jugendliche ziehen für zehn Tage auf den Bremer Berg, unterstützt von über 300 Helferinnen und Helfern. Bezogen werden Gemeinschaftszelte, geplant wird nach Dienstplan. Zwischen Nachtmarsch und Nutellafrühstück herrscht geordnetes Chaos mit Schlauchtraining, Lagerdisco und Zahnbürstenappell. Freizeit gibt es, aber geregelt.
Eine Bank mit Aussicht auf Weser und Schleusenkanal. Wer die Treppe an der Kanalbrücke zwischen Drakenburg und Mehlbergen hinabsteigt, landet auf einer schmalen Landzunge in Balge, genau da, wo sich die Weser aufteilt. Links fließt sie vorbei, rechts zweigt sie in den Kanal ab, in der Mitte sitzt man und fragt sich, ob das jetzt schon Urlaub ist. Der Aussichtspunkt Wesergabelung ist auf Google Maps markiert, fällt in echt aber fast niemandem auf.