Zeltlager in Marklohe - Jugendfeuerwehr übt das geordnete Chaos
In Marklohe hat das 44. Zeltlager der Jugendfeuerwehr begonnen. Rund 1300 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Landkreis haben sich auf dem Bremer Berg versammelt, begleitet von über 300 Helferinnen und Helfern. Bezogen wurden Gemeinschaftszelte, organisiert wird nach Plan. Was aussieht wie ein Freizeitcamp, folgt in Wirklichkeit einem durchgetakteten System mit Weckzeit, Diensten und täglicher Besprechung. Vom Küchenzelt bis zur Sanitärversorgung ist alles geregelt. Wer hier denkt, zehn Tage Lagerleben seien Urlaub, wird spätestens beim ersten Zahnbürstenappell eines Besseren belehrt. Die Feuerwehrjugend trainiert früh Disziplin, Zusammenarbeit und den Umgang mit Schläuchen - und zwar nicht nur beim Zeltaufbau.
Was den einen wie Chaos erscheint, ist hier Methode. Der Tag beginnt früh, endet spät und ist durchorganisiert bis zur letzten Mülltüte. Dazwischen liegt eine Mischung aus Schlauchtraining, Orientierungsmärschen, Wettkämpfen und Abendprogramm. Auch eine Disco gehört dazu, alkoholfrei, aber mit echten Beats. Eltern bringen frische Wäsche, holen volle Beutel ab, und wer im Zelt das Nutellaglas verliert, wird vermisst gemeldet. Gegessen wird in Schichten, gespült wird im Wechsel, und wer zu spät kommt, hat Pech. Freizeit gibt es, aber sie ist fest eingeplant. Wer das Zeltlager durchsteht, kann auch einen Einsatz meistern. Und wer denkt, hier würde einfach gezeltet, hat noch nie gesehen, wie 1300 Kinder gleichzeitig zur Morgenbesprechung antreten.
Das Kreiszeltlager findet jedes Jahr an einem anderen Ort im Landkreis statt. Diesmal ist Marklohe dran, genauer gesagt das Gelände rund um den Bremer Berg. Wo sonst Sportplätze, Wege und ein paar Lagerhallen stehen, ist jetzt eine komplette Zeltstadt gewachsen. Drei Zeltdörfer, ein Versorgungszentrum, Veranstaltungszelt, Leitungsbereich und Parkflächen. Wer die Bratwurst findet, hat sich nicht verirrt. Für die Markloher bedeutet das eine Woche Ausnahmezustand mit Sirene, Einsatzjacken und Dixie-Kolonnen. Für alle anderen ist es ein zehn Tage lang andauerndes Trainingscamp mit Tagesordnung, Lagerordnung und Ordnung allgemein. Nach zehn Tagen ist alles wieder weg, bis auf ein paar plattgedrückte Stellen im Rasen und viele Geschichten, die sich gut erzählen lassen, aber noch besser erlebt wurden.