Immer mehr freiwillige Soldaten scheinen erst nach Dienstantritt zu merken, dass Uniform nicht nur fürs Gruppenfoto da ist. Aus anderen Kasernen heißt es, die Zahl der Verweigerungsanträge wächst spürbar. Der Dienst an der Waffe wird offenbar zunehmend zur Gewissensfrage, allerdings gern erst dann, wenn es Richtung NATO-Ostflanke geht. Wie sieht es eigentlich in der Clausewitz-Kaserne in Langendamm aus? Gibt es auch hier schon Uniformierte, die lieber den Antrag ausfüllen als den Rucksack packen?
Zum 44. Mal treffen sich die Jugendfeuerwehren des Landkreises zum großen Zeltlager, diesmal in Marklohe. Rund 1300 Kinder und Jugendliche ziehen für zehn Tage auf den Bremer Berg, unterstützt von über 300 Helferinnen und Helfern. Bezogen werden Gemeinschaftszelte, geplant wird nach Dienstplan. Zwischen Nachtmarsch und Nutellafrühstück herrscht geordnetes Chaos mit Schlauchtraining, Lagerdisco und Zahnbürstenappell. Freizeit gibt es, aber geregelt.
Nach rund 30 Jahren ist Schluss: World of Video in Nienburg räumt seine Regale. 9000 DVDs und Blu-rays suchen ein neues Zuhause, diesmal nicht zur Leihe, sondern zum Mitnehmen. Statt Spätgebühr gibt es jetzt Mengenrabatt. Die letzte Videothek in Nienburg verabschiedet sich mit Sonderangebot und Reststapel, was bleibt ist die Erinnerung an volle Regale, leere Hüllen und die ewige Suche nach dem Film, den man eigentlich sehen wollte.
Das Land Niedersachsen kümmert sich um die Jugend, zumindest um die mit Ausbildungsvertrag. Für Auszubildende ist ein vergünstigtes Ticket geplant. Schüler bleiben außen vor und dürfen weiter als Fußnote der Verkehrspolitik durchs Land marschieren. Auch im Landkreis Nienburg sorgt das für Reaktionen zwischen Ratlosigkeit und Galgenhumor. Wer kein Auszubildender ist, braucht eben gute Schuhe und ein paar Minuten mehr Zeit. Der Bus fährt trotzdem vorbei.
SC Marklohe gewinnt die Relegation mit 1:0, doch das Spiel zählt nicht. Grund: Ein regelkonformes Tor des SV Germania Helstorf wurde wegen einer Rangelei im Strafraum aberkannt und wiederholt. Falsche Entscheidung, sagt das Sportgericht und lässt alles von vorn beginnen. Statt Klassenerhalt gibt es jetzt Spiel-Neu. Marklohe verliert nicht auf dem Platz, sondern gegen Regel 14. Der Sommerurlaub fällt ins Wasser. Dafür bleibt das Regelbuch trocken.
In den Gemeinden Husum und Stolzenau beginnt am 13. August der Glasfaserausbau. Der Bagger steht bereit, die Quote ist erreicht und die Leitung kommt ins Dorf. Wer bis zum 31. Juli 2025 einen Vertrag unterschreibt, bekommt den Hausanschluss kostenlos direkt ans Gebäude. Danach wird es teuer. Der Ausbau passiert in jedem Fall. Nur wer rechtzeitig unterschreibt spart sich die Zusatzkosten. Alle anderen surfen weiter mit Glück, Geduld oder dem WLAN vom Nachbarn.
Am Mittwoch, den 2. Juli 2025, versammelten sich die Nienburger zum traditionellen Pellkartoffelessen, dem geselligen Abschluss des Scheibenschießens. Bei bis zu 36 Grad schwitzten die Kartoffelfans tagsüber ordentlich. Am Abend zog ein Sturm mit heftigen Böen und Regen auf, der die Stimmung zwar kurz auflockerte, die meisten Besucher aber nicht davon abhielt, bis zum Ende auszuharren. So wurde aus der Kartoffelparty ein unvergessliches Erlebnis mit norddeutscher Gelassenheit und jeder Menge Wetterkapriolen.
Wer diesen Sommer den Heye-See in Husum besucht, sollte sich auf mehr als nur Natur gefasst machen. Grillen, Zelten und Motocross sind verboten, aber keine Sorge: Wer sich trotzdem nicht an die Regeln hält, kann mit Bußgeldern bis zu 25.000 Euro rechnen. Vom Baden wird ausdrücklich abgeraten. Die Wasserqualität wird nicht geprüft, Blaualgen sorgen für den natürlichen Frischekick und die Untiefen des Sees bieten zusätzliche Überraschungen für alle, die den Nervenkitzel suchen. Wer trotzdem ins Wasser geht, tut dies auf eigene Gefahr, mit einer Extra-Portion Abenteuer. Ein Spaß für wahre Naturfreunde mit einem Hang zum Risiko!
Das Schwimmerbecken im Freibad Holtorf ist vorübergehend außer Betrieb. Ein Rohrbruch hat die Wasserzufuhr lahmgelegt und das große Becken trocken gelegt. Der Förderverein ist bereits dabei, das Problem in Eigenregie zu beheben. Bis zur Reparatur bleibt nur das Nichtschwimmerbecken geöffnet. Wer trotzdem vorbeischaut, kann sich mit Pommes, Platz auf der Wiese und dem gewohnt trockenen Humor der Stammgäste trösten.
Drei Tage Ausnahmezustand in Nienburg. Es wurde gefeiert, getanzt, gestaunt und geschwitzt. Menschenmassen strömten in die Innenstadt, Kinder liefen zwischen Bühnen und Buden umher, Erwachsene standen geduldig an den Getränkeständen. Nur die Wesertorbrücke blieb unberührt. Als Baustelle konsequent gesperrt, verweigerte sie jede Beteiligung. Während die Stadt sich selbst hochleben ließ, blieb sie einfach, wie sie war: mittendrin, aber nicht dabei.