Durstlöscher-Kiosk - Wenn Stadtbildpflege endgültig aufgibt

Durstlöscher-Kiosk - Wenn Stadtbildpflege endgültig aufgibt

Unweit der Nienburger Innenstadt hat sich ein neuer Farbtupfer ins Straßenbild gedrängt: Der Kiosk "Durstlöscher" hat eröffnet, mit einer Fassade, die aussieht, als hätte man einem Graffiti-Workshop freie Hand auf einer Hauswand mit Abrisslizenz gegeben. Wo andere Läden dezent auf sich aufmerksam machen, schreit dieser in sämtlichen Farben des Chaos. Wer hier vorbeigeht, denkt vermutlich nicht an kalte Getränke, sondern an ein Kunstprojekt, das kurz vor dem Abbruch steht. Besonders bemerkenswert: Nur wenige Meter entfernt hält bereits ein weiterer Kiosk die Stellung, zurückhaltender, unauffälliger und vor allem schon länger da.

Ob sich das inhaltlich ergänzt oder einfach doppelt, bleibt offen. Was feststeht: Stadtbildpflege scheint bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt zu haben, oder nur unter sehr kreativer Auslegung des Begriffs. Wer hier einen Plan erkennt, darf sich gerne melden, denn von außen wirkt das Ganze eher wie ein spontaner Beitrag zur fortschreitenden Verschönerungslosigkeit des Viertels. Zwischen Spraydose und Süßwarenregal entsteht so ein Ort, der vor allem eins ausstrahlt: Ratlosigkeit mit Preisschild. Aber gut, wer Durst hat, denkt selten über Ästhetik nach. Vielleicht ist genau das das neue Konzept.

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