Große Runde statt kurzer Weg - Senior pendelt zwischen Weserbrücke und Abenteuer

Große Runde statt kurzer Weg - Senior pendelt zwischen Weserbrücke und Abenteuer

Unser namenloser Scooterpilot kennt sie eigentlich gut, die kurze und bequeme Wesertorbrücke. Doch seit das gute Stück für Sanierungsarbeiten komplett gesperrt ist, steht er vor einem robusten Bauzaun und einem freundlichen Schild, das ihm mitteilt, hier gehe es leider nicht mehr weiter. Die Alternative führt ihn nun über die große Weserbrücke, gemeinsam mit eiligen Autos, hupenden Lkw und Fahrradfahrern, die den neuen Mitfahrer freundlich, aber irritiert mustern. Der Weg dahin ist alles andere als glatt, vielmehr testet er regelmäßig seine Stoßdämpfer auf holprigen Bordsteinen und geflickten Bürgersteigen. Sein Elektroscooter, der früher Kurzstrecken gewohnt war, staunt inzwischen über die Akkuleistung, die diese neue Tour verlangt.

Hat er den Fluss erst einmal überquert, beginnt der wahre Spaß. Während er auf seinem gewohnten Kurzweg bestenfalls ein paar freundliche Hunde traf, sieht er jetzt Ampeln aus nächster Nähe, hört Motorenlärm in Stereo und lernt jedes Schlagloch persönlich kennen. Passanten wundern sich über seine Langstreckentauglichkeit, und mancher hält ihn vermutlich schon für eine mobile Verkehrsinsel. Trotzdem nimmt er es gelassen. Schließlich sagen die offiziellen Stellen, die Wesertorbrücke werde bald wieder frei sein. Wie lange "bald" genau dauert, bleibt offen. Bis dahin genießt Nienburgs geduldigster Scooterpilot die Aussicht auf Weserwasser, Baustellenverkehr und das Gefühl, ein kleiner Alltagsheld im Großstadtverkehr zu sein.

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