Kategorie: Achtung Alltag
Hier landet alles, was man sieht aber nie hinterfragt. Ein Einkaufswagen mitten auf dem Zebrastreifen, der Zettel "Katze entlaufen" mit Tippfehler oder der Typ mit Bademantel im Supermarkt. Alltag in Nienburg ist selten langweilig und manchmal fast schon Kunst. Beobachtet, notiert und mit einem Augenzwinkern aufgeschrieben. Wer hier wohnt kennt's wer hier liest erkennt's.
In Stolzenau hat ein 73-jähriger Radfahrer gezeigt, dass man Ausdauer auch abseits von Sportwettkämpfen beweisen kann. Innerhalb von nur 18 Stunden wurde er gleich dreimal von der Polizei gestoppt, jedes Mal betrunken und jedes Mal auf einem Fahrrad unterwegs. Der erste Atemtest in der Nacht brachte stolze 3,2 Promille. Beim zweiten Mal, nur wenige Stunden später, waren es 2,95 Promille und obendrein saß der Mann auf einem Fahrrad, das als gestohlen gemeldet war. Die Polizei leitete gleich mehrere Strafverfahren ein und durfte den Mann dreimal zur Blutprobe begleiten. Inoffiziell geht er damit als "Trunkenheits-Hattrick-Meister von Stolzenau" in die Geschichte ein - ein Titel, der ohne Fans, aber mit viel Papierkram daherkommt.
Manche treten in die Pedale, andere eher daneben: In Stolzenau beendete ein 73-jähriger Radfahrer am Dienstagabend, dem 22. Juli 2025, seine Spritztour mit einem spontanen Zwischenstopp am Straßenrand. Der Senior war auf dem Radweg entlang der Stolzenauer Straße unterwegs, allerdings mehr auf Kurvenfahrt programmiert als auf Spurhaltung. Beobachtern dürfte schnell klar gewesen sein, dass hier nicht der Wind für Seitenlage sorgte. Ein freiwilliger Atemtest ergab satte 2,86 Promille. Damit war der gute Mann nicht nur deutlich über dem, was man selbst in der Kneipe als sportlich bezeichnen würde, sondern auch locker jenseits der Grenze zur strafbaren Fahruntüchtigkeit. Das Rad blieb stehen, der Bluttest folgte. Die Tour de Stolzenau ist damit offiziell beendet.
In Nienburg nahm eine Promillefahrt ein ungewöhnliches Ende und zog direkt die nächste nach sich. Zunächst war eine junge Frau alkoholisiert mit dem Auto unterwegs und verursachte einen Unfall. Später erschien ihre Mutter vor Ort und fuhr mit dem Wagen weiter. Auch sie hatte wohl zu viel getrunken. Zwei Anzeigen, zwei Führerscheine weg und eine Familie mit auffällig ähnlichem Fahrverhalten. Der Ablauf gilt als kurios. Die Führerscheinstelle sieht das vermutlich ähnlich.
Ein Fest braucht Musik und das Altstadtfest in Nienburg hat jetzt sogar seinen eigenen Song: "Nienburg bebt!". Der Titel stammt von Tim Herbst, einem Nienburger Hobbyfilmer, der zusammen mit einer Künstlichen Intelligenz einen Schlager produziert hat, der mehr kann als nur laut sein. Zwischen Bratwurstduft und Plastikbecher-Romantik läuft ein Sound, der auffällt, ob man will oder nicht. Für die einen ein Hit, für die anderen ein Rätsel, aber ganz sicher nicht zu überhören.
In Nienburg sorgte ein E-Scooter-Fahrer für ein spektakuläres Verkehrschaos, das wohl als neue Form der "Kreiselkunst" durchgeht. Mit Alkohol und Drogen im Blut nahm der Mann Kurs auf die Verdener Landstraße und geriet mehrfach in den Gegenverkehr. Doch der Höhepunkt kam im Kreisverkehr unterhalb der B6 am Nordring, wo er den Verkehr mit einem waghalsigen Manöver aufmischte und zwar entgegen der Fahrtrichtung. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die das Abenteuer des mutigen Fahrers bestätigen können.
Ein Mann aus Verden hat sich am Freitagmittag in der Nienburger Innenstadt vor einem Geschäft entblößt und damit für Irritationen in der Langen Straße gesorgt. Was er dabei genau präsentierte, bleibt unklar. Für einen gewöhnlichen Stadtbummel war es jedenfalls deutlich zu viel. Das kurze Intermezzo fand schnell seinen Weg in die Gespräche der Innenstadt. In einer Stadt wie Nienburg reicht eben manchmal schon ein ungewöhnlicher Moment, um aus dem Alltag ein Gesprächsthema zu machen.
In Nienburg nimmt das Abi ein feuchtes Ende, ganz traditionell mit einem Sprung in den Stadtgraben. Die Absolventinnen und Absolventen des Marion Dönhoff Gymnasiums und der Albert Schweitzer Schule aus dem Jahrgang 2025 zeigten am Mittwoch, dem 25. Juni 2025, dass sie nicht nur mit dem Kopf durch den Stoff, sondern auch mit den Füßen durch den Schlamm können. Zwischen Gruppenfotos, Applaus und modrigem Wasser wurde der Graben zur Bühne. Wer sprang, gehörte dazu, nass, stolz und ein bisschen verrückt.
In Nienburg geht ein ungewöhnlicher Dieb um. Er interessiert sich nicht für Geld, Technik oder Schmuck, sondern ausschließlich für Cola, Klopapier und Pfandflaschen. Wer morgens in den Garten schaut, entdeckt manchmal nur noch eine leere Kiste, eine verschwundene Flasche oder ein seltsam aufgeräumtes Durcheinander. Die Leute wundern sich, manche lachen und alle fragen sich: Wer braucht so etwas, und was genau steckt dahinter?
Seit die Wesertorbrücke gesperrt ist, verwandelt sich der Weg in die Nienburger Innenstadt in einen Scooterausflug mit Abenteuerfaktor. Ein älterer Herr, der sonst entspannt über die kleine Fußgängerbrücke gerollt wäre, nimmt nun den Umweg über die verkehrsreiche Weserbrücke. Statt gemütlich an Enten vorbei, heißt es jetzt Ampeln zählen, Autos grüßen und Bordsteine testen. Alltag in Nienburg bedeutet derzeit Umleitung mit Ausblick.
Im Landkreis Nienburg wurde kürzlich ein Fahrradfahrer gesichtet, der offenbar mit mehr Schwung unterwegs war als der Verkehr erlaubt. Mit 2,6 Promille und erstaunlich sicherem Gleichgewicht fuhr er, als wäre nichts. Dass er beim Absteigen leicht ins Schlingern kam, ist vermutlich nur ein Gerücht. So sieht Alltag aus, den man sieht, aber nicht hinterfragt. Außer man steht gerade daneben.